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Stadtbaustein Bad Cannstatt
Schwarzplan

Auf dem Cannstatter Seelberg soll eine brach liegende Gewerbefläche revitalisiert und in Wohnraum umgewandelt werden. Die Grundstücksfläche fasst etwa 425 m² und verfügt über eine Baulast. Die zwei südlich an das Grundstück angrenzenden Gebäude befinden sich ebenfalls im Besitz des Eigentümers. Im Dieser Umstand erlaubt begünstigt den geplanten Zusammenschluss der Höfe.
Die bisherigen Versuche das Grundstück zu revitalisieren und zu nutzen, wurden durch das Bestehen etlicher Satzungen und einen uralten B-Plan deutlich erschwert. Die Ausgangssituation der Bauaufgabe stellte sich als nicht optimal aber sehr spannend heraus. Begegnet wird der vorgefundenen Situation mit einem Stadtbauköper, dessen Erscheinungsbild durch die Typologie der bestehenden Bebauung und die verschiedenen Funktionen, entsprechend ihrer Gewichtung und Ausrichtung, beeinflusst wird. Der Baustein soll vier Wohneinheiten auf vier Geschossen beherbergen und dabei möglichst ohne viel Technik auskommen. Das Ziel ist ein hoher Ausbaustandard, möglichst geringe Unterhaltskosten und eine langlebige Konstruktion.
Bestand und Abbruch
Auf dem Grundstück befindet sich ein schlauchartiger Baukörper, der ehemals gewerblich genutzt wurde. Ebenfalls vorhanden sind zwei Garagen und eine offene Lagerfläche, welche beide unterkellert sind.  Der Schlauch soll, wo notwendig, rückgebaut und ersetzt werden, die Garagen und der Keller bleiben erhalten und werden weiter genutzt. ​​​​​​​
Stadtbaustein
Der Stadtbaustein greift die Geometrie der Nachbarbebauung  auf und schließt an der Grenze an selbige an. Als Standfuß des neuen Baukörpers fungiert der an der Straße gelegene Erschließungskern. Das Gebäude soll durch eine homogene Farbgebung über alle Außenbauteile zu einem ablesbaren Stadtbaustein werden. ​​​​​​​
Frei- und Grünflächen
Die Hinterhöfe,  der im Besitz der Bauherrschaft befindlichen Grundstücke, werden mittels eines überdachten Einschnitts zwischen den zwei neuen Baukörpern zu einer attraktiven Freifläche. Diese soll den Bewohnern beider Liegenschaften einen Außenraum bieten, den man sonst nur in städtischen Grünanlagen findet und eine Gemeinschaft innerhalb einer eher anonymen Stadtlandschaft ermöglichen.
Komposition
Die zuvor beschriebene homogene Farbgebung ermöglicht die Akzentuierung als Einheit der Gebäudeteile. Gleichzeitig wird durch die Verbindung der Hinterhöfe eine Neuinterpretation einer ortstypischen Blockrandbebauung geschaffen, die der städtebaulichen Erhaltungssatzung Rechnung trägt.

Die Erschließung der Wohnungen im Vorderhaus (ab dem 1.OG) erfolgt über den an der Straße situierten Erschließungskern. An den Erschließungskern angegliedert befindet sich ein 48 m² großer Raum, der entweder gemeinschaftlich durch die Bewohner oder als kleines Büro für Gründer genutzt werden kann. Im hinteren Teil des Hofes befindet sich ein zweigeschossiger Baukörper, der eine auf zwei Geschosse aufgeteilte Wohnung beherbergt. Zwischen dem Vorder- und dem Hinterhaus befindet sich der Durchbruch durch den momentan noch bestehenden Baukörper, der die Höfe verbinden und gemeinschaftlich nutzbar machen soll. 
Grundriss EG
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