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2 0 1 9   |   M. A.   T H E S I S
Tschechische Botschaft in Addis Abeba
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Die Republik Tschechien plant den Neubau einer Botschaft in Addis Abeba. Das dafür vorgesehene Grundstück liegt im Stadtbezirk Bole im Osten der Stadt und fasst ca. 12.300 m².
Addis Abeba ist, wie Äthiopien selbst, christlich orthodox geprägt. Die äthiopische Hauptstadt liegt auf etwa 2400 Metern Höhe und genießt dadurch ein warm-gemäßigtes Klima mit einer Jahresmitteltemperatur von 16,5°C. Zwischen März und September (Sommermonate) finden zwei Regenzeiten statt - eine kleine und eine große.
Äthiopiens Hauptstadt beherbergt heute etwa vier Millionen Einwohner, was etwa dem Vierfachen der Bevölkerung von vor 30 Jahren entspricht. Durch das rasante Wachstum der Stadt blieben viele infrastrukturelle Notwendigkeiten wie fließendes Wasser, Abwasser und Schmutzwasser-Leitungen an vielen Stellen unbeachtet.
Lageplan

Städtebaulich orientiert sich das Ensemble an den im Stadtgrundriss aufgefundenen Fluchtlinien, die von West nach Ost verlaufen. Diese geben dem Gebilde eine von der Grundstücksform und den notwendigen Einfriedungen eingedrehte Form. Dies unterstreicht auch die Funktion als Sonderbaustein im Stadtgrundriss.
Das entstandene Ensemble greift die Typologie einer Hofbebauung auf und ermöglicht durch das versetzte Arrangement der Baukörper einen ständigen Wechsel zwischen Innen- und Außenraum. Durch dieses Wechselspiel kann auch der hohe Grad an Sicherheitsvorkehrungen (bspw. Schleusen) in eine angemessene architektonische Sprache übersetzt werden. Unterstützt wird dieses „Höfe-Prinzip“ durch ringartig organisierte Mauern. Errichtet werden die Volumen als 4-schaliger Kreuzverband in vor Ort hergestellten Lehmsteinen im Klosterformat. Das Klosterformat greift deren historische Verwendung während der K&K Monarchie auf und misst 290 x 140 x 65 mm. Die so hergestellte Außenhaut ist gleichmäßig über die gesamte Fassadenfläche perforiert.​​​​​​​

Hierdurch wird eine gleichmäßige Belichtung der Innenräume, ein natürliches Lüftungskonzept und ein homogenes aber nicht monotones Erscheinungsbild erreicht. Das Tragwerk der Gebäude funktioniert immer über die, die Innenhöfe begrenzenden und an die Außenhaut anschließenden Mauerwerkspfeiler. Zwischen den Pfeilern in der Außenhaut befinden sich je nach Bedarf Ziegelausfachungen aus ungebranntem Lehmstein oder große öffenbare Fensterelemente. Auch der Großteil der Ausbauwände ist aus ungebrannten Steinen errichtet und mit Lehm verputzt. So kann den Schwankungen der Luftfeuchte entgegen gewirkt werden ohne viel Technik zu verbauen.
Grundriss EG
Schnitt A-A
Schnitt B-B
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